In allen Kreisverbänden in Hessen steigen die Mitgliederzahlen. Hier beispielhaft der Kreisverband Marburg-Biedenkopf:
„Wir werden von neuen Mitgliedern überrannt“, fasst Dennis Stoll, der Kreisvorsitzende der Linken Marburg-Biedenkopf, die gegenwärtige Entwicklung zusammen. Am 14. Februar hat der Bestand des Kreisverbandes die 500 überschritten. „Nachdem CDU/CSU, FDP und BSW zusammen mit der AfD für die fast vollständige Abschaffung des Asylrechts gestimmt haben, treten täglich im Durchschnitt zehn, vor allem junge Menschen in Die Linke ein.“
Die Mitgliederzahl des Kreisverbandes belief sich Freitag-Mittag auf 503. Der bisherige Höchststand lag 2019 bei 267 Genossen. Aufgrund der innerparteilichen Auseinandersetzungen ging die Zahl bis zur Abspaltung des Wagenknechtflügels im Oktober 2023 auf 236 zurück. Danach nahmen die Eintritte deutlich zu. Ab dem Scheitern der Ampel-Koalition und der Wahl Trumps zum US-Präsidenten Anfang November 2024 setzte eine in der Geschichte der Linken einmalige Entwicklung ein. Innerhalb von drei Monaten verdoppelte sich die Mitgliederzahl.
Auch die neue Harmonie in der Linken, die Konzentration auf Themen, die den Menschen auf den Nägeln brennen, und zwei Spitzenkandidat*innen, Heidi Reichinnek und Jan van Aken, denen es gelingt, innerhalb und außerhalb der Partei, Begeisterung zu wecken, haben das Comeback der Linken möglich gemacht.
Philipp Henning, der Kandidat der Linken im Wahlkreis Marburg, ist deshalb optimistisch, was das Wahlergebnis am 23. Februar angeht: „Ich halte einen Stimmenanteil von etwa 7 Prozent für realistisch. Und im Wahlkreis erwarte ich 8 Prozent. In Marburg könnten wir an unser bestes Ergebnis von 17 Prozent im Jahr 2017 herankommen.“
(Bild: Die Linke Marburg)